Orphea in Love
In der Überwindung ihrer grauen Alltagsrealität durch Musik, Oper und Tanz finden sich die Call-Center-Agentin Nele und der Kleinkriminelle Kolya als Seelenverwandte; doch müssen sie bald Prüfungen von griechisch-mythologischer Dimension bestehen, in einer kongenialen Verschmelzung von Oper und Kino.
Kino und Oper sind Orte der magischen Überwindung der Realität – und plötzlich beginnt der Kollege im Callcenter eine Arie zu trällern und alle stimmen mit ein. Denn für Nele ist die Oper nicht nur Fluchtort vor dem tristen Arbeitsalltag zwischen Akkord-Telefonieren und abendlichem Dienst an der Garderobe des Opernhauses, sondern Teil ihres Lebens und damit dieses visuell und akustisch überbordenden Films. Für die hustende Diva auf der Bühne kann Nele kurzerhand einspringen und die Aufstiegsgeschichte à la Star is born kann beginnen. Doch zuvor war sie bereits dem Kleinkriminellen Kolya auf der Straße begegnet, und ihrer beiden Leben waren sofort verschmolzen in einer gemeinsamen Tanzchoreographie als Ausdruck ihrer Seelenverwandtschaft. Aber der Orpheus-Stoff aus der griechischen Mythologie, an den Regisseur Axel Ranisch seinen Opernfilm mit umgekehrter Hauptfigurenkonstellation – Nele ist Orpheus bzw. hier Orphea, Kolya Eurydike – anlehnt, stellt Nele nach Kolyas Unfalltod auf die Probe.
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